Es ist eine Kunst, das Große und Erhabene im Kleinen und Alltäglichen sichtbar zu machen, ohne es klein und alltäglich zu machen, existentielle Fragen zu stellen, ohne pathetisch zu werden, den Ernst des Lebens zu besprechen und dabei fröhlich zu bleiben. Lorenz Pauli und Kathrin Schärer gelingt das mit „Rigo und Rosa“, Ergebnis ihrer jüngsten Zusammenarbeit, aufs Neue. Mit dem Leoparden Rigo und der Maus Rosa lassen sie im Zoo zwei gänzlich unterschiedliche Tiere aufeinandertreffen: der eine groß und mächtig, lebensklug, ein bisschen behäbig vielleicht, aber immer entschieden – und hinter Gittern; die andere sehr klein und frech, neugierig und wendig – und nicht von Stäben an ihrer Freiheit zu hindern. Die 28 kleinen Szenen inszeniert Lorenz Pauli klug und mit Witz als Kabinettstücke für zwei Schauspieler, die sich über ihre Eigenheiten, ihre Freundschaft, das Wetter, das Alter oder Mundgeruch unterhalten, über Gott und die Welt also. Kathrin Schärer setzt die Protagonisten – häufig in Nahaufnahme, oft angeschnitten – auf weißen Hintergrund. Das führt nicht nur dazu, dass das Lebensumfeld des Zoos aus dem Blickfeld der BetrachterInnnen schwindet und die Figuren ganz und gar im Fokus liegen – sondern auch, dass die LeserInnen intuitiv erkennen, dass es hier nicht nur, nicht einmal in erster Linie um einen Leoparden und eine Maus geht, sondern um sie selbst: Wer bin ich und wer könnte ich sein? Was macht mich glücklich und wovor habe ich Angst? Was ist schön und was ist Nichts? Sich diesen ernsten Fragen zu stellen und dabei fröhlich gelassen zu bleiben, das schafft dies Buch, das auch perfekt zum Vorlesen ist. (Eine längere Besprechung ist hier nachzulesen: www.jugendliteratur.net/buchdesmonats/archiv.html).

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Personen: Pauli, Lorenz Schärer, Kathrin