Eine Liebesgeschichte in den Wirren des Spanischen Bürgerkriegs. (DR) Fiktives, (Auto-)Biografisches und historische Fakten verarbeitet die Autorin zu einem interessanten Roman. Es ist die Geschichte ihrer Mutter, aber auch die Geschichte Spaniens während des Bürgerkriegs, die sie beschreibt. Vor allem der Sommer der Anarchie, der den Bürgerkrieg unterbrach und der die einzige Zeit ist, an die sich die demente Mutter noch erinnern kann, liegt der Autorin am Herzen. Sie erzählt die Liebesgeschichte ihrer Mutter, die mit erst 15 Jahren aus ihrem gottverlassenen katalanischen Dorf weggeht. Sie reist mit ihrem Bruder nach Barcelona, wo man große Ideen verfolgt. Sie verliebt sich in einen französischen Schriftsteller, wird schwanger, er verschwindet im Untergrund. Das Mädchen und der Bruder kehren jeder auf seine Art desillusioniert zurück in die Heimat, wo sie sich allerdings dem politischen Geschehen nicht entziehen können. Die zweite Stimme in diesem Roman gehört dem französischen Dichter Bernanos, der die Gräuel des Kriegs und die oft unglaublichen Verstrickungen der katholischen Kirche aus seiner Sicht schildert. Salvayre flicht immer wieder historische Fakten in den Roman ein. Diese und die authentische Wahrnehmung der Hauptpersonen geben neue Einblicke in ein Stück europäischer Geschichte. Für alle Bestände empfehlenswert.
Medium erhältlich in:
9 Bücherinsel St. Donatus,
Aachen
5 Bücherinsel Vaalserquartier,
Aachen
Personen: Salvayre, Lydie
Salvayre, Lydie:
Weine nicht : Roman / Lydie Salvayre. - München : Blessing, 2016. - 252 S. - Aus dem Franz. übers.
ISBN 978-3-89667-564-4 fest geb. : 19,99
Schöne Literatur - Signatur: Salva - Buch