Gesten als Ausdruck einer Freiheit zu entziffern - das versucht sowohl die Phänomenologie wie auch die Geschichtsphilosophie. Doch geht die Geschichtsphilosophie davon aus, daß sich die Freiheit in der Zeit ereignet, und zwar in einer ganz spezifischen Zeit: der linearen. Erst auf dem Boden dieser Hypothese verschafft sie sich Zugang zu einem Phänomen wie der Geste. Die Phänomenologie dagegen versucht, so voraussetzungslos wie möglich vorzugehen. Sie nimmt ihren Ausgang von der konkreten einzelnen Geste. Und genau dies ist Flussers Verfahren, das, was sich in Gesten bekundet und zeigt, ohne historische oder ideologische Vor-Urteile aufzuschließen: strikte Arbeit an den Phänomenen.
Autorenporträt:
Vilem Flusser, geboren 1920 in Prag, gestorben 1991, emigrierte 1939 über London nach Sao Paulo. 1959 wurde er Dozent für Wissenschaftsphilosphie, 1963 Professor für Kommunikationsphilosophie an der Universität Sao Paulo.
Medium erhältlich in:
1 Bibliothek der BSP Berlin,
Berlin
Weiterführende Informationen
Personen: Flusser, Vilém
Standort: BSP
Flusser, Vilém [Verfasser]:
Gesten : Versuch einer Phänomenologie / Vilém Flusser. - Frankfurt/Main : Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1997. - 239 Seiten. - (Fischer Wissenschaft; 12241)
ISBN 978-3-596-12241-7 kartoniert : EUR 9,95
Sozialwissenschaftliche Theorien und Methoden - Signatur: MR 1050 F647 - Buch