Die Möglichkeit, politische oder ökonomische Macht auszuüben, nährt Größen- und Allmachtsfantasien. Umgekehrt bahnen Karrierestreben und Rücksichtslosigkeit den Weg zu den Schaltzentralen der Macht. In detaillierten Fallstudien - u. a. über Ministerpräsident Uwe Barschel, Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl, Ex-Sponti und Außenminister Joschka Fischer und Serbenführer Slobodan Milosevic - analysiert der Autor die Verflechtungen zwischen Persönlichkeitsmerkmalen, individueller Psychopathologie und den ethnischen, religiösen und kulturellen Identitätskonflikten der jeweiligen Bezugsgruppe und denen der Gesellschaft. Aus dem Inhalt: Zum Begriff der Macht, Zum Begriff des Narzißmus, Die psychosoziale Genese der Macht, Machtausübung als Beruf, Gesunder Narzißmus und rationale Machtausübung, Aufstieg und Fall des Uwe Barschel, Aufstieg und Fall von Helmut Kohl, Joschka Fischer: Vom Straßenkämpfer zum Außenminister, Der Krieg im Kosovo - Massenpsychologie und Ich-Analyse.
Gesellschaftliche Macht übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Personen aus, die an einer narzißtischen Persönlichkeitsstörung leiden. Karriere-Besessenheit, ungezügelte Selbstbezogenheit, Sieger-Mentalität und Größenphantasien sind Eigenschaften, die der narzißtisch gestörten Persönlichkeit den Weg an die Schaltstellen ökonomischer oder politischer Macht ebnen. Indem sich die narzisstisch gestörte Führerpersönlichkeit vorzugsweise mit Ja-Sagern, Bewunderern und gewitzten Manipulatoren umgibt, verschafft sie sich zwar eine Bestätigung ihres Selbstbildes, untergräbt aber ihre Selbstwahrnehmung und verfestigt ihren illusionären und von Feindbildern geprägten Weltbezug. Fremdenhass und Gewalt gegen Sündenböcke zu schüren, gehört zu den bevorzugten Herrschafts-Techniken narzißtisch gestörter Führer. Geblendet von seinen eigenen Größen- und Allmachtsphantasien verliert der Narziss den Kontakt zur gesellschaftlichen Realität und muß letztlich scheitern. Eng verknüpft mit dem Realitätsverlust ist die Abkehr von den Normen, Werten und Idealen, denen die Führungsperson eigentlich verpflichtet ist. Machtbesessenheit, Skrupellosigkeit und Zynismus können bei einem narzißtischen Despoten bis zur brutalen Menschenverachtung führen.
Mit Hilfe detaillierter Fallstudien - u. a. Ministerpräsident Uwe Barschel, Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl, Joschka Fischer und Serbenführer Slobodan Milosevic - analysiert der Autor die Verflechtungen zwischen der individuellen Psychopathologie und den ethnischen, religiösen und kulturellen Identitätskonflikten der umgebenden Gruppe.
Aus dem Inhalt:
Der Narziss an der Macht: Aufstieg und Fall des Uwe Barschel im Lichte psychoanalytischer Erkenntnisse
Aufstieg und Fall von Helmut Kohl
Der Krieg im Kosovo: Massenpsychologie und Ich-Analyse
Joschka Fischer: Von Straßenkämpfer zum Außenminister
Die Vergangenheit ist gegenwärtig. Zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismu
Die Rolle der Macht in der psychoanalytischen Theorie
Vom möglichen Nutzen der Psychoanalyse für die Politik
Über den Autor: Hans-Jürgen Wirth, Priv.-Doz. Dr., Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, arbeitet als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Gießen und als Privat-Dozent an der Universität Bremen. Er ist Verleger des Psychosozial-Verlages.
Medium erhältlich in:
1 Bibliothek der BSP Berlin,
Berlin
Weiterführende Informationen
Serie / Reihe: Reihe Psyche und Gesellschaft
Personen: Wirth, Hans-Jürgen
Standort: BSP
Wirth, Hans-Jürgen [Verfasser]:
Narzissmus und Macht : zur Psychoanalyse seelischer Störungen in der Politik / Hans-Jürgen Wirth. - Gießen : Psychosozial-Verlag, 2002. - 439 Seiten : Illustrationen. - (Reihe Psyche und Gesellschaft)
ISBN 978-3-89806-044-8 kartoniert : EUR 29,90
Angewandte Psychologie - Signatur: CW 8500 W799 - Buch