Was ist ein gutes Leben - und warum haben wir keins?
Die rasante Beschleunigung des sozialen Lebens ist eines der hervorstechenden Merkmale der Gegenwart, wird in den Sozialwissenschaften aber häufig übersehen. Hartmut Rosa hat mit seinen maßgeblichen Untersuchungen diesbezüglich Grundlagenarbeit geleistet. In seinem neuen Essay legt er dar, wie eine kritische Gesellschaftstheorie verfasst sein muss, die den Zusammenhang von Beschleunigung und Entfremdung ernst nimmt.
Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem guten Leben - und warum es uns heute vielfach nicht gelingt, ein solches zu führen. Immerhin sind durch die Liberalisierung moralischer Normen und sozialer Konventionen die in den westlichen Gesellschaften vorhandenen Freiräume des Einzelnen größer denn je, sich ein eigenes Konzept des guten Lebens zu wählen und zu verwirklichen. Dieser Liberalisierung steht jedoch die scheinbar unaufhaltsame Beschleunigung des sozialen Lebens im Kapitalismus gegenüber. Dieses Regime der Deadlines lässt Lebensentwürfe scheitern und führt zu einem sich immer stärker ausbreitenden Gefühl der Entfremdung.
Behutsam und anhand von konkreten Beispielen sucht Rosa nach Formen nichtentfremdeten Lebens. Sein pointierter Essay ist nicht nur eine konzise Einführung in die Theorie der Beschleunigung, sondern eröffnet auch erste Perspektiven, wie wir dem rasenden Stillstand entkommen können.
Medium erhältlich in:
3 MSH Medical School Hamburg,
Hamburg
Personen: Celikates, Robin Rosa, Hartmut
Rosa, Hartmut:
Beschleunigung und Entfremdung : Entwurf einer kritischen Theorie spätmoderner Zeitlichkeit / Hartmut Rosa ; aus dem Englischen von Robin Celikates. - 8. Auflage. - Berlin : Suhrkamp, 2021. - 155 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Einheitssacht.: Alienation and acceleration. - Literaturverzeichnis: Seiten 151-156. - Hier auch später erschienene, unveränderte Nachdrucke
ISBN 978-3-518-58596-2 Pb. : ca. EUR 20.00 (DE)
Spezielle Soziologien - Signatur: MS 1290 R788-b-01 (8) - Buch