Kennt die Psychoanalyse Freuds eine Trieb-, aber weniger eine Wunschtheorie, so hat sich die Lacansche Psychoanalyse zunächst als Theorie des Begehrens verstanden. In seinem Überblick über laufende Arbeiten, den Lacan 1965 für das Jahrbuch der École pratique des Hautes Études verfasste, stellte er rückblickend auf das Seminar XI von 1964 fest, dass er zu diesem Zeitpunkt seine Theorie des Triebes noch nicht klar von seiner Theorie des Begehrens abgrenzen konnte. Welche Bedeutung kommt vor dem Hintergrund dieser und anderer Äußerungen dem Seminar XI im Lacanschen Werk als Schnittstelle in der Befragung von Trieb und Begehren sowie in seiner Lektüre der Freudschen Triebtheorie zu? Wie hat Lacan vor und nach 1964 Begehren und Trieb thematisiert? Welche systematische Bedeutung hat diese Abgrenzung, und worin liegt ihr sowohl psychoanalytischer als auch philosophischer Ertrag? Der Sammelband möchte diesen Fragen nachgehen und dabei der Genese, der Struktur und den Effekten der Differenz von Trieb und Begehren bei Lacan auf die Spur kommen. Und er will über diesen Weg auch den Unterschied zwischen der Freudschen und der Lacanschen Psychoanalyse noch einmal näher beleuchten.
Mit Beiträgen von Rudolf Bernet, Christoph Braun, Andreas Cremonini, Tobias Firnis, Christian Kupke, Frank Werner Pilgram, Edith Seifert, Dirk Quadflieg u.a.
Medium erhältlich in:
2 MSH Medical School Hamburg,
Hamburg
Weiterführende Informationen
Personen: Kupke, Christian
Kupke, Christian:
Lacan - Trieb und Begehren / hrsg. von Christian Kupke. - Berlin : Parodos, 2007. - 269 S. - Literaturverz. S. 261 - 263
ISBN 978-3-938880-06-7
Klinische Psychologie - Signatur: CU 2593 K96-01 - Buch