Anfang der 1970er-Jahre ist Kreuzberg ein armer Arbeiterbezirk mit wenigen Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Am 8. Dezember 1971 besetzen Lehrlinge, Schüler und junge Arbeiter das leerstehende ehemalige Schwesternwohnheim des Bethanien-Krankenhauses am Mariannenplatz – eine der ersten Hausbesetzungen in West-Berlin. Die Besetzer nennen es Georg-von-Rauch-Haus, nach einem kurz zuvor nach einem Schusswechsel mit der Polizei gestorbenen Stadtguerillero. Sie bauen es als selbstverwaltetes Wohnkollektiv auf. (...) Der Agitprop-Film "Kreuzberg gehört uns" (1972) versteht sich als Teil der Aktionen der Stadtteilgruppe Kreuzberg für ein selbstverwaltetes Kinder- und Schülerzentrum, das im Hauptgebäude des ehemaligen Bethanien-Krankenhauses Platz finden könnte: „Lasst euch das nicht bieten / ein leeres Bethanien / und immer höhere Mieten / Bethanien für alle / Bethanien für Kreuzberg!“ (Jeanpaul Goergen)
Mit kritischem Blick streift der Film durch die Straßen Kreuzbergs und fängt die Stimmen von Arbeiter*innen ein, die von ihren schwierigen Arbeitsbedingungen und dem Kindergartenmangel berichten. Der Film entstand aus einer Zusammenarbeit von Student*innen der DFFB und der Stadtteilgruppe Kreuzberg-Nord. Er gewährt interessante Einblicke in die Kämpfe der Stadtteilgruppe mit dem Senat um Gelder und Räume für die Unterbringung der Kinder.
Medium erhältlich in:
3 Die Bücherei St. Alexander,
Schmallenberg
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Kreuzberg gehört uns
Regie: Klaus Bartels, Sigrid Fronius, Cristina Perincioli; Kamera: Cristina Perincioli
Deutschland 1972; Ab 16 Jahren; Sprachfassung: Deutsch; 1 Online-Ressource (20 min); Bild: 1,37:1 HD
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