Melodramatische Romanerzählung über zwei schicksalshaft verbundene Schwestern. (DR) Am Anfang der Romanerzählung steht der letzte von vielen unbeantworteten Briefen, die die betagte Elsa aus Istanbul ihrer Schwester Adele nach Rom geschickt hat. Elsa kündigt darin nach 50-jähriger Abwesenheit ihren Besuch in der ehemals gemeinsamen, schicksalsträchtigen Wohnung in Rom an. Bei ihrer Ankunft trifft sie auf die längst neuen Bewohner, die gerade mit Freunden ein sonntägliches Mittagessen vorbereiten. Sie wird spontan eingeladen und Elsa beginnt, ihre Geschichte zu erzählen. Es ist Elsas letzter Versuch, die Mauer des unerbittlichen Schweigens ihrer Schwester Adele zu durchbrechen. Beide Schwestern sind nämlich untrennbar und lebenslänglich durch ein schicksalhaftes, tragisches Verbrechen belastet und aneinandergekettet. Parallel dazu erfährt man, dass die beiden freundlichen Gastgeber ihr erstes gemeinsames Kind erwarten, dessen Ankunft jedoch durch die Tatsache überschattet wird, dass der zukünftige Vater schwul ist und Affären hat. Der Roman endet mit einem dramatischen Showdown. Der Titel "Wie ein Atemzug" weist auf die Vergänglichkeit von erzählten Lebensgeschichten hin. Anhand der vielen Briefeinschübe wird jedoch das Leben und Treiben der beiden Protagonisten in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Rom und Istanbul retrospektiv heraufbeschworen: "Das Leben ist kurz wie ein Atemzug. Und am Ende bleibt einzig Wehmut wegen der Dinge, die wir unterlassen haben […]." Ein Plot, der als unterhaltsamer Filmstoff durchaus erfolgreich wäre, aber als Lektüre nicht wirklich überzeugend ist.
Medium erhältlich in:
2 Öffentliche Bücherei Sitzenberg-Reidling,
Sitzenberg-Reidling
Personen: Özpetek, Ferzan Pöhlmann, Christiane
Özpetek, Ferzan:
Wie ein Atemzug : Roman / Ferzan Özpetek. Aus dem Ital. von Christiane Pöhlmann. - München : Piper, 2021. - 255 S. - Genre Familie
ISBN 978-3-492-07123-9 fest geb. : ca. € 20,60
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR Özp - Buch