Nachdem die Illustratorin Leonora Leitl mit „Willi Virus“ bereits einen Antihelden tollkühn in Szene gesetzt hat, stellt sie uns jetzt in Wort und Bild mit „Susi Schimmel“ eine stolze Vertreterin einer besonders unbeliebten Pilzspezies vor. Nun gut, Schimmel in der Brotbox, im Kühlschrank und im Keller riecht muffig und sieht eklig aus. Doch lassen wir uns erst einmal auf den Blick hinter die fauligen Fassaden der Schimmelpilze ein, kommen wir gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Über 250.000 mehr oder weniger nahe Verwandte hat Susi Schimmel – und alle wollen nur das Eine: In Biotonnen, Komposthaufen, Wäldern und (leider auch) Wohnungen sowie Kellern organische Stoffe zersetzen. Gemeinsam mit den Bakterien kümmern sich die Schimmelpilze damit sozusagen um den Feinschliff im Stoffkreislauf der Natur. Dazu erfahren wir auch allerlei über Familienplanung und -leben bei Schimmelpilzens: Wer weiß schon, dass sie pro Minute gleich mehrere Millionen Sporen bilden? Wie in jeder anderen Großfamilie gibt es auch bei den Pilzen oft mächtig Zoff. Ärger machen vor allem die hochnäsigen Edelschimmel, für die Susi Schimmel nur Verachtung übrig hat: „Sie schützen bestimmte Lebensmittel wie Käse und hindern uns damit an der Arbeit.“ Leonora Leitl hat unzählige interessante, spektakuläre und staunenswerte Fakten gesammelt und sie mit mindestens ebenso vielen bis ins allerkleinste Detail genauen Illustrationen versehen. Hingerissen ergeben wir uns schnell dem satten Rausch der Farben, der uns in Mietshäuser, Wälder, Käsereien führt – oder auch Labore. Dort haben Schimmelpilze nämlich Geschichte geschrieben, als Sir Fleming die antibiotische Wirkung des Pinselschimmels „Penicillium“ erforschte und mit seiner Entdeckung unzählige Menschenleben rettete.

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Medium erhältlich in:
1 Gemeindebücherei Atzenbrugg, Heiligeneich

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Personen: Leitl, Leonora

Schlagwörter: Antolin Klasse-2