Wo David Walliams draufsteht, ist auch David Walliams drin: Will heißen, überraschend rabenschwarzer Humor, skurrile Einfälle und derber Humor, die dem Briten so unangestrengt aus der Feder fließen. Nach „Gangsta-Oma“ und „Terror-Tantchen“ geht es nun – in der Übersetzung von Salah Naoura – um „Ratten-Burger“. Doch auch wenn damit das ziemlich unappetitliche Geheimnis um das preiswerte Junkfood aus Berts rollender Burgerbude schon auf dem Cover gelüftet wird, lohnt sich das Durchhalten bis zur letzten der fast 300 Seiten. Gleich die ersten Sätze katapultieren uns mitten hinein in das trist-traurige Dasein der kleinen Zoe: „Der Hamster war tot. Zoe öffnete den Käfig, während ihr die Tränen über beide Wangen liefen.“ Der Vater arbeitslos und dem Suff ergeben, die böse Stiefmutter ein nach Krabbenchips und Zigaretten süchtiges XXL-Monster. Und jetzt ist auch noch Zoes geliebtes Haustier tot. Obwohl Purzel noch ziemlich jung war und eigentlich auch ziemlich gesund. Kann es sein, dass hier Stiefmutter Sheila ihre dreckigen Hände mit im Spiel hatte? Klar, rufen wir innerlich, der trauen wir alles zu! Und sind damit längst schon da, wo Walliams uns als auktorialer Erzähler haben will, um uns das Fürchten zu lehren: „Der böseste Kerl der Welt lauert irgendwo hier in diesem Buch! Lest weiter, wenn ihr euch traut.“ Schnell und aktionreich treibt er die Story voran, in der neben Zoe die Ratte Archibald, die Zicke Tina Trott und besagter Burgerbräter Bert zunehmend mehr Bedeutung bekommen. Angereichert mit diversen Szenen des Schreckens, gruselig verlaufenden Dialogen und der ein oder anderen Überraschung können sich junge LeserInnen dann aber doch wie immer bei David Walliams auf ein den Umständen entsprechendes Happy End freuen. Auch wenn mancher hernach dem Innenleben von Imbisswagen wohl einen skeptischeren Blick als zuvor widmen dürfte.

Altersempfehlung: ab 10 Jahren.

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Personen: Walliams, David Ross, Tony

Schlagwörter: Antolin Klasse-5