Ein irischer Kohlehändler hört am Heiligen Abend auf sein Gewissen.
Bill Furlong führt eine glückliche Ehe mit seiner Frau Eileen und hat fünf kluge Töchter. Sein Kohlen- und Holzhandel wirft genug ab, um die Familie zu ernähren. Nicht selbstverständlich im kalten Winter des Jahres 1985 in der kleinen irischen Stadt New Ross. Viele Familien sind von Arbeitslosigkeit und Armut bedroht. Furlong hat Glück gehabt im Leben, das war ihm nicht in die Wiege gelegt. Seine Mutter wurde als 16-jähriges Hausmädchen schwanger. Die Witwe Mrs Wilson schickt das Mädchen nicht weg, sondern kümmert sich um Mutter und Kind. Dem Jungen ermöglicht sie eine Ausbildung. Kurz vor Weihnachten im Jahr 1985 bringt Furlong eine Ladung Kohle zum örtlichen Kloster der Nonnen vom Guten Hirten. Die Nonnen betreiben eine Wäscherei, in der junge Mädchen arbeiten. Im Ort munkelt man, es seien gefallene Mädchen, die Buße tun. Furlong stößt in der Kapelle zufällig auf einige Mädchen, die liegend und ohne Schuhe den Boden putzen. Eine von ihnen bittet ihn verzweifelt, sie mitzunehmen. Der Anblick der Mädchen verfolgt ihn und er vertraut sich seiner Frau an. Doch Eileen rät ihm, das Ganze zu vergessen. Während sich seine Familie auf das Weihnachtsfest vorbereitet, macht er sich heimlich auf den Weg zum Kloster. - Die irische Schriftstellerin Claire Keegan erinnert in ihrem kleinen Roman an die Insassinnen der Magdalenen-Wäschereien. Die Einrichtungen wurden vom irischen Staat und der katholischen Kirche betrieben. In düsteren Farben, die an Charles Dickens erinnern, beschreibt Keegan das Leid der Mädchen und hält uns einen Spiegel vor. Ihr bescheidener Held ist ein Beispiel für Zivilcourage und Mitmenschlichkeit.
Personen: Keegan, Claire Oeser, Hans-Christian
Keegan, Claire:
Kleine Dinge wie diese / Claire Keegan. - 6. Auflage. - Göttingen : Steidl, 2023. - 109 Seiten. - aus dem Englischen übersetzt
ISBN 978-3-96999-065-0 Festeinband : EUR 20,00
Schöne Literatur - Signatur: Keega - Buch