Blanvillain, Luc
Medium der interaktiven Leseförderung Antolin Tagebuch eines Möchtegern-Versagers
Buch

Wenn uns jemand etwas über den alltäglichen Wahnsinn in Schulen erzählen kann, dann ein Lehrer wie der Französischlehrer Luc Blanvillain, der in seiner Heimat Frankreich schon zahlreiche Kinder- und Jugendbücher mit Erfolg publiziert hat. Im „Tagebuch eines Möchtegern-Versagers“, seinem Deutschland-Debüt, erzählt Blanvillain die turbulente Geschichte des 12-jährigen Nils, der den verrückten Plan ausheckt, sich mit dem Schulstart auf einem neuen Elitegymnasium vom Genie und Streber in einen „fetten Versager“ zu verwandeln. Die folgende Berg- und Talfahrt hält er, auf Empfehlung seiner neuen Psychologin, schriftlich in einem Tagebuch fest. Doch wie kommt der junge Ich-Erzähler, mit dem […] „Notendurchschnitt von 1,1. Nicht 1,0, damit man mir nicht wirklich eine reinhaut“, zu diesem abstrusen Plan? „Um das zu erklären, muss ich eine kurze Zusammenfassung meines Lebens geben. […] Ich darf nicht fernsehen. Ich besitze keine Computerspiele. Jeden Sonntag fahren wir aufs Land. […] Meine Eltern tun das nicht aus Grausamkeit, sie wollen nur, dass ich Höchstleistungen erbringe.“ Und genau hier liegt der Hund begraben. Nils möchte sich aus den Fängen und Zwängen der ständigen Leistungsansprüche seiner Eltern und Schule befreien und endlich die Dinge machen, die ein normaler Junge in seinem Alter macht. Da liegt die schrittweise Verwandlung zum Versager nahe. Wie man versagt, kann sich Nils bei seinem neuen Banknachbarn, dem gedankenverlorenen Basile, abgucken.Für Nils führt sein ausgefuchster Plan zu vielen Freiheiten, bei seinen Eltern zu Schnappatmung und zur Erschütterung ihrer Lebenswelt. Doch was anfangs so gut aussieht, entwickelt sich für auch für den Jungen nach und nach zu einer Katastrophe. Als er sich in seine Mitschülerin und Nachhilfelehrerin Mona verliebt, seine ältere Schwester Heloise bei den Eltern verpfeift und gegen sich aufbringt, ihn der unsympathische Klassenstreber Engelbert plötzlich in der Hand hat und er seinen fiesen Mathelehrer Monsieur Courtelin, genannt „der Kondor“, vor versammelter Eltern-, Lehrer und Schülerschaft demütigt, droht der fein durchdachte Schwindel aufzufliegen. In seiner dynamischen Geschichte über den steigenden Leistungs- und Konkurrenzdruck zwischen Jugendlichen und die zu hohen Erwartungen an deren schulische Leistungen lässt Luc Blanvillain seinen Protagonisten spitzbübisch aus dem System der Überforderung ausbrechen – und konfrontiert ihn mit weiteren typischen Jugendthemen: erste große Liebe, Eingewöhnung in einer neuen Schule, das stürmische Auf und Ab mit Geschwistern und Eltern sowie die Erkenntnis, dass bestimmtes Verhalten auch bestimmte Konsequenzen nach sich zieht, für die man verantwortlich ist. Der Text lässt sich dank Blanvillains humorvollem Schreibstil, seiner sarkastischen Spitzzüngigkeit und dem nachvollziehbaren Handlungsverlauf mühelos und mit Spaß lesen. Eine unterhaltsame Lektüre für den Start ins neue Schuljahr.


Dieses Medium ist voraussichtlich bis zum 15.11.2024 ausgeliehen. Gerne können Sie es vormerken.
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Personen: Blanvillain, Luc Illinger, Maren

Leseror. Aufstellung: ab 10

Schlagwörter: Antolin Klasse-6

Blanvillain, Luc:
Tagebuch eines Möchtegern-Versagers / Luc Blanvillain. Aus dem Franz. von Maren Illinger. - München : Meyers Kinder- und Jugendbücher, 2017. - 154 S.
Einheitssacht.: Journal d'un nul débutant
ISBN 978-3-7373-4085-4 fest geb. : ca. Eur 13,40

Zugangsnummer: 2018/0778 - Barcode: 00047321
Freundschaft und Schule - Signatur: Blanv - Buch