Annotation: Tausche Familie, leicht abgenutzt… Rezension: Max, einziges Kind zweier Uniprofessoren, trifft an seinem geheimen Spielplatz am Fluss auf Leseratte Leonie, die aus einer kinderreichen Patchworkfamilie stammt. Trotz aller abgrundtiefen Unterschiede ("‚Ist Mario auch dein Freund?' Max starrt sie an. ‚Mario Kart', sagt er, ‚das Autorennen.'") funkt es zwischen den beiden. Jede/r findet die Lebensumstände des/der anderen großartig: Endlich Ruhe zum Lesen - und unendlich viele Bücher! - staunt Leonie zuhause bei Max, endlich Lebendigkeit und gutes Essen, freut sich Max im chaotischen, aber liebevollen Zuhause von Leonie. Wäre es nicht das Beste, diese Lebenssituationen zu tauschen …? Was harmlos beginnt, bringt in beiden Familien bisher latente Konflikte an die Oberfläche, die eine enorme Eigendynamik entwickeln. Wenn sich Max' Eltern trennen wollen, macht schließlich das ganze Tauschen keine Freude mehr. Nur mit viel Phantasie und unter großem Einsatz können Leonie und Max ihre Ziele verfolgen, manchmal müssen sie die Zügel auch dem Schicksal überlassen. Liebevoll und typisch zeichnet John ihre Figuren, zieht aus deren Naivität komische Momente und karikiert die jeweiligen Lebensumstände bissig und witzig in der Überzeichnung. Mit einer ganz eigenen Logik entwickeln Max und Leonie ihren Plan, doch es kommen immer wieder überraschende Wendungen daher, sodass das Lesen zu einem spannenden Vergnügen wird. Kein Wort zu viel belastet diese Geschichte, die bei aller Leichtigkeit doch an oft schwer anzusprechende Familiengeheimnisse rührt und sie ernst nimmt. Mit großem Einfühlungsvermögen und Verständnis beschreibt die Autorin die Gefühlswelten ihrer ProtagonistInnen. Die Zeichnungen von Maja Bohn bilden die verschiedenen Lebenswelten deutlich ab. Was hat es aber mit den gefährlichen Kaninchen auf sich? Nun ja, Kaninchen sehen so harmlos aus, aber - wer weiß?

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Personen: Bohn, Maja John, Kirsten