Ein original Jonasson-Roman - abgedreht und voller Ironie. (DR) Eigentlich hat Victor Alderheim alles erreicht, oder besser gesagt erschlichen, was er sich in seinem Leben erträumt hat. Als Kunsthändler verehrt er zwar nur die romantischen, nationalistischen Werke, wahrt aber den Schein und hat von zeitgenössischer Kunst keine Ahnung. Damit kennt sich zwar seine scheue Frau Jenny sehr gut aus, die fragt er aber bestimmt nicht nach ihrer Meinung. Endlich hat auch sein wohlhabender Schwiegervater das Zeitliche gesegnet und seinen unehelichen Sohn Kevin setzt Victor einfach in der Wüste Kenias als Frühstück für die Löwen aus. Nicht in Victors glorreichem Plan kommt aber der Massaikrieger Ole Mbatian vor. Bei diesem findet Kevin in einer traditionellen Dorfgemeinschaft Unterschlupf. Als er nach Schweden zurückkehrt, folgt ihm der berühmte Medizinmann nach und bald merken sie, dass eigentlich jeder noch eine Rechnung mit Victor offen hat: Jenny, die er ausgenutzt und enterbt hat, Kevin, der fast in der Wüste gestorben wäre, und Ole, der seinen Ziehsohn über alles liebt. Gut, dass es da die "Rache ist süß GmbH" von Hugo gibt. Gemeinsam wollen sie ihn mit falschen (oder vielleicht doch echten?) Gemälden der deutsch-afrikanischen Künstlerin Irma Stern in die Falle locken. Bald schon wird aber alles ziemlich kompliziert und abgedreht, bis endlich Ole, der Massaikrieger, mit seiner Holzkeule wieder für etwas Ordnung sorgt... Ein aberwitziges Buch, bei dem man einfach immer wieder lachen muss. Neben guter Laune verspricht der neue Roman von Jonasson auch Einblicke in das Leben und Werk der bekannten Künstlerin Irma Stern, von der auch drei ihrer eindrucksvollen Gemälde im Buch abgedruckt sind.
Personen: Jonasson, Jonas Arz, Astrid
Jonasson, Jonas:
¬Der¬ Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte : Roman / Jonas Jonasson. Aus dem Schwed. von Astrid Arz. - München : C. Bertelsmann, 2020. - 399 S.
ISBN 978-3-570-10410-1 fest geb. : ca. € 22,70
Schöne Literatur - Signatur: Jonas - Buch