Das letzte Tabu NS-Militärjustiz und "Kriegsverrat"
Buch

Im Mai 2002 rehabilitierte der Deutsche Bundestag pauschal die Deserteure der Wehrmacht, >>Kriegsverräter<< sparte er aus. Die hier dokumentierten 33 Urteile der NS-Militärjustiz schaffen die Voraussetzung für eine sachgerechte Aufarbeitung eines längst überfälligen Themas. Die meisten der wegen Kriegsverrats verurteilten Wehrmachtsoldaten waren kleine Leute in Uniform, die, ähnlich wie die Kriegsdienstverweigerer, Deserteure und Wehrkraftzersetzer,Widerstand gegen Hitler und den Vernichtungskrieg zu leisten versuchten. Einige von ihnen gingen in bewaffnete Widerstandsgruppen, andere fielen durch oppositionelle Gesinnung auf. Eine Kollaboration mit den Kriegsgegnern Deutschlands war den wenigsten möglich. Nicht selten entstand das Delikt >>Kriegsverrat<< erst in den Köpfen der Kriegsrichter: Sie konstruierten aus widerständigen Handlungen eine Begünstigung des Feindes. Vielfach reichte zu einem Todesurteil, wenn einer Kommunist, Sozialist oder Pazifist war und Kriegsgefangenen oder Juden geholfen hatte. Warum wurden sie bis heute nicht rehabilitiert?


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Personen: Wette, Wolfgang

Standort: BF

Schlagwörter: Nationalsozialismus Widerstand Faschismus Naziverbrechen Nazivergangenheit Wehrmacht Widerstandskampf

Interessenkreis: Geschichte

¬Das¬ letzte Tabu : NS-Militärjustiz und "Kriegsverrat" / hrsg. von Wolfram Wette und Detlef Vogel. - Bonn : Bundeszentrale für politische Bildung, 2007. - 507 S. - (Bundeszentrale für politische Bildung ; 685)
ISBN 978-3-89331-846-9 Pp

Zugangsnummer: 2015/3580 - Barcode: 00009173
Zweiter Weltkrieg - Signatur: Ge 12 letzt - Buch