Gesellschaftliche Veränderungen im Zeitalter des Internets als Zukunftssatire. (DR) Peter bekommt von einem Online-Versand eine Ware zugestellt, die er nicht bestellt hat und die er nicht haben will. Der Versuch, das Produkt zurückzuschicken, entwickelt sich immer mehr als Kampf Don Quijotes gegen die Windmühlen und endet beinahe in einem Heldenepos. Aha, eine lustige Dystopie, denkt man sich zu Beginn des Romans. In einer nicht allzu fernen Zukunft weiß der Computer, was man sich wünscht. Der Kühlschrank bestellt automatisch fehlende Lebensmittel, Kunden, die dieses Produkt gekauft haben, interessieren sich auch für… Man kennt das jetzt schon. Kling treibt das unterhaltsam auf die Spitze, mit einer Liebesgeschichte und ein bisschen Freiheitskampf-Atmosphäre. Aber je länger man liest, umso mehr erkennt man, wie sehr sich der Autor in dieses Thema vertieft hat. Fast philosophische Abhandlungen über die Eigenständigkeit des Individuums in einer Welt der Gleichschaltung und die Bewahrung der Meinungsvielfalt trotz ständig geforderter Vergleichbarkeit strömen einem ungezwungen und selbstironisch ebenso entgegen wie klare Erklärungen, warum in der grenzen- und zeitlosen Welt des Internets, wo jeder überall kaufen kann, alle bei Amazon kaufen. "Wollen Sie dieses Buch für Ihre Bibliothek anschaffen?", fragt der Bildschirm. Die einzige Antwortmöglichkeit ist der Button "OK".
Freigegeben ab 14 Jahren.
Personen: Kling, Marc-Uwe
Standort: BB
Kling, Marc-Uwe:
QualityLand : Roman / Marc-Uwe Kling. - 2. Aufl. - Berlin : Ullstein, 2017. - 381 S.
ISBN 978-3-550-05015-2 fest geb. : ca. € 18,50
Ab 14 - Signatur: BE 01 Kling - Buch