Zugegeben: er ist ein ziemlicher Eigenbrötler, dieser Ware. Ein Träumer, der sich am liebsten in die Welt der Ritter wegbeamt und versucht, den Kontakt mit anderen Kids zu meiden. Aber da ein Außenseiter in positiven Geschichten selten allein kommt, trifft der Junge schon bald auf Jolene, die sich von allen abgeschoben fühlt. Als wäre das nicht genug, wird ausgerechnet eine alte Kirchenruine mitten in der Stadt ihre Burg samt Paradiesgarten. Aber derartige Rückzugsgebiete werden immer von der Außenwelt bedroht, in diesem Fall soll das Grundstück als Gewerbegebiet verkauft werden. Es sind eben nicht nur die Eidechsen unsozial wie es im Roman heißt, sondern auch die Menschen. Ob es Ware und Jolene gelingen wird, das Grundstück zu ? Sara Pennypackers Roman ist freundlich und hell; der Plot bleibt jedoch relativ klassisch gestrickt und unaufgeregt, auch sprachlich wird wenig riskiert. Nur hin und wieder schimmern spannende kindliche Vergleiche zwischen den Sätzen hervor. Was den Roman auszeichnet, ist ohne Zweifel sein Umgang mit historischem Material: Hier werden alte Kirchenruinen und ihre Taufbecken sowie griechische Märkte und römische Inschriften thematisiert und spannend eingebaut. Schön ist in diesem Kinderroman vor allem die Botschaft, die hin zur Eigenverantwortlichkeit führt: Schlimme Dinge passieren. Aber zum echten Leben gehören auch all die Dinge, die wir gegen das Schlimme unternehmen. Eine alte Weisheit, die schon bei den Grimmschen Märchen galt, wo es hieß: Ein jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Diese Moral, diese archetypische Botschaft übersetzt Sara Pennypacker in: Hier im echten Leben, gekonnt in die Gegenwart und bleibt dennoch, nicht zuletzt durch die Figur des Jungen, der sich als Ritter träumt, dem Märchen nahe.

Altersempfehlung: ab 10 Jahren.

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Personen: Pennypacker, Sara Kollmann, Birgitt

Schlagwörter: Antolin Klasse-6

Interessenkreis: Freundschaft