Dass ein zum Tode Verurteilter durch die Erzählung einer Geschichte die Vollstreckung des Urteils hinauszögern oder sogar den Kopf aus der Schlingeziehen kann, ist ein uraltes, in den Mythen vieler Völker verbreitetes Motiv. Vielleicht verweisen solche "Halslösegeschichten" auf ein wesentlichens Geheimnis von Literatur überhaupt: Während Gewalt und Verurteilung und somit auf schnelle Lösungen drängt, lebt das Erzählen von Geschichten von der Lust und Fähigkeit, Spannungen auszuhalten im Wissen darum, dass es vielleicht noch ganz anders ausgehen könnte. Auch Philipp Ridleys Theaterstück "Sparkleshark" zeigt etwas von der verwandelnden Kraftdes Erzählens von Geschichten: In einer Situation, in der die Gewalt zu eskalieren droht, finden Jugendliche in der fiktiven Welt des Märchens und seiner ihm eigenen Logik einen Weg, aus sterotypen und verhärteten Beziehungsmustern auszubrechen.

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Personen: Zangger, Michael Hügli, Christoph

Schlagwörter: Gewalt Märchen Theater

Interessenkreis: SI