Link, Christian
Die Krise des Vorsehungsglaubens Providenz jenseits von Fatalismus

Verheerende Kriege und Naturkatastrophen - das Erdbeben von Lissabon (1755), der Tsunami in Südostasien (2004) - auch der alltägliche Tod auf Straßen und Autobahnen haben den Glauben an eine göttliche Vorsehung untergraben. Zwischen der Zuversicht eines in den Weltlauf eingreifenden Gottes und der Realität der an ihren Krisen zerbrechenden Welt hat sich eine Kluft aufgetan, die kein theologisches Argument mehr zu überbrücken vermag. Diese Situation ist nicht zuletzt das Ergebnis eines in der Tradition tief verankerten Missverständnisses, das Gottes Handeln im Schemavon Ursache und Wirkung zu verrechnen und die Providenz zum Schlüssel einertheologischen Welterklärung zu machen versucht. Ein Gott aber; der sich - nun folgerichtig - für alle Katastrophen der Geschichte haftbar machen lassen muss, ist von einem blinden Schicksal nicht mehr zu unterscheiden und wird in seiner Güte und Liebe unglaubwürdig. Will man diese für Glaube und Verstehen ruinösen Konsequenzen vermeiden, dann muss man die Vorsehung aus der Klammer der Kausalität befreien und sie theologisch neu - im Wirkungsfeld des heiligen Geistes - verorten.


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Personen: Link, Christian

Schlagwörter: Glaube Heiliger Geist Gott Vorsehung

612/..612 CI

Link, Christian:
Die Krise des Vorsehungsglaubens : Providenz jenseits von Fatalismus. - In: Evangelische Theologie, 65. Jg., 2005, 6, S.413-428

Zugangsnummer: 2007/0769