Für eine soziologisch sensible, realistische Seelsorge ist es unabdingbar, die enge Verzahnung von gesellschaftlicher Struktur und individueller Lebenslage, von sozialen Vorgaben und individuellen Identitätsmustern zu erkennen und auf diese Weise zu einer realistischen Selbst und Fremdwahrnehmung beizutragen. Den psychischen Folgelasten der funktional differenzierten Gesellschaft wird Seelsorge nur dann gerecht, wenn sie sichals religiöse Kommunikation versteht und Menschen im Horizont christlicher Lebens- und Weltdeutung taktvoll und umsichtig an biographisch bedeutsamen Schnitt- und Krisenpunkten begleitet. Christliche Seelsorge kann dabei auf einen reichen Schatz von religiös bewährten Sinnformen und Symbolen zurückgreifen, die eine individuelle Sprache zur Verfügung stellen. Sie weiß die vielfältigen Chancen und Ressourcen gemeindlicher Seelsorge differenziert zu nutzen.

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Personen: Karle, Isolde

Schlagwörter: Seelsorge Kommunikation

Interessenkreis: Kirche Referat