Rezension
Mit "Faserland" schrieb der 1966 geborene Schweizer Kracht einen der viel beachteten Romane der jungen deutschen Popliteratur. Sein neues Buch spielt im Jahr 1979. Der Erzähler, ein junger deutscher Innenarchitekt, und sein zynischer, gesundheitlich angeschlagener Geliebter unternehmen eine Art Bildungsreise nach Teheran. Obwohl die Anzeichen für die islamischen Revolution überall sichtbar sind, begreifen sie kaum, was im Iran passiert. Sie unterhalten sich lieber über Herrensandalen und Inneneinrichtung. Bei einer Drogenparty kommt der Freund ums Leben. Auf Sinnsuche reist der Erzähler im zweiten Teil des Buches nach Tibet, wo er vom chinesischen Militär aufgegriffen und in ein Arbeits- und Umerziehungslager gesteckt wird. Der Focus fasst zusammen: ¿Kein Buch über den Islamismus, vielmehr geht es um die Frage, ob ein konsequenter Ästhet in einer brutalen Welt bestehen kann. Wie weit bringt man es mit einem allein auf schicke Klamotten und weltmännische Attitüde ausgerichteten Bewusstsein?" (Focus 43/2001)
Personen: Kracht, Christian
KRAC
Kracht, Christian:
1979 : Roman / Christian Kracht. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2001. - 183 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-03024-2 fest geb. : DM 34.90
KRAC - sch. Lit.Erw