Rezension
Über Natascha Kampusch wurde viel berichtet und über ihre Geschichte noch mehr spekuliert. 3096 Tage verbrachte das Mädchen als Gefangene im Keller ihres Entführers, die Flucht der 18-Jährigen und die Geschichte ihrer Entführung lösten 2006 ein weltweites Medienecho aus. Gemeinsam mit 2 Ko-Autorinnen verfasste Kampusch nun eine "vielschichtige, psychologisch reflektierende Aufarbeitung" (H. Küster, BA 11/10) ihrer Gefangenschaft. Es sind bedrückende Schilderungen ihrer Überlebensstrategien, dem Ausgeliefert-Sein an einen Mann, von dem distanzierend nur als "Täter" die Rede ist, dem Heranwachsen unter diesen unmenschlichen Bedingungen und dem schlussendlichen Durchringen zur Flucht. Daneben berichtet Kampusch von ihrer Kindheit, die alles andere als einfach verlief, resümierend wird berechtigte Gesellschaftskritik geübt: "Der Täter muss eine Bestie sein, damit man selbst auf der guten Seite stehen kann". - Das von Elisabeth Schwarz einfühlsam gesprochene Hörbuch sollte wie die Buchausgabe in allen Bibliotheken bereitstehen. (1)
Personen: Osterwold, Margrit Kampusch, Natascha Milborn, Corinna Schwarz, Elisabeth
CD-R 524 KAM
Kampusch, Natascha:
3096 Tage / Natascha Kampusch. Mit Heike Gronemeier und Corinna Milborn. Gelesen von Elisabeth Schwarz. Regie: M. - Gekürzte Lesung. - Hamburg : HörbucHHamburg, 2011. - 4 CD in Klappbox
ISBN 978-3-89903-151-5 (4 CD zs.) : EUR 19.95
CD-R 524 KAM -