Rezension
25 Jahre nach einer Flugzeugkatastrophe in den argentinischen Anden, bei der 32 Passagiere den Absturz überlebten und 72 Tage im tiefsten Winter in einer Höhe von 3600 m ausharrten, um schließlich aus eigener Kraft Rettungskräfte zu alarmieren, wird nach einem Anfang der 1990er erfolgreich verfilmten Tatsachenbericht (vgl. Piers P. Read: "Überleben!" BA 1/94) nun quasi die literarische Version vorgelegt. Nando Parrado, der das Unglück mit einem schweren Schädeltrauma überlebte und zu dem Rettungsteam gehörte, das auf einem 10 Tage Marsch über unwegsame und steile Bergflanken Hilfe holte, schildert plastisch und ergreifend den psychischen und physischen Deformationsprozess, dem die Hälfte der Überlebenden zum Opfer fiel. Parrado beschreibt differenziert die unendlichen Qualen und die viel diskutierte Entscheidung, durch Kannibalismus zu überleben. Geschildert wird, dass trotz dieses Tabubruchs die Gemeinschaft dank Kameradschaft und Fürsorge überstand. Das Buch wurde in den USA viel beachtet und dürfte auch hierzulande Interesse erregen. (2)
Personen: Parrado, Nando
ERD 923 P
Parrado, Nando:
72 Tage in der Hölle : wie ich den Absturz in den Anden überlebte / Nando Parrado mit Vince Rause. - 2. Aufl. - München : Goldmann, 2007. - 317 S. : Ill. ; 23 cm
Einheitssacht.: Miracle in the Andes
ISBN 978-3-442-31142-2 fest geb. : EUR 19.95
ERD 923 P - Sachlit. Erw