Rezension
Nach der Autobiografie (BA 5/01) knüpft die Autorin an ihre Lebensbilder bedeutender Frauen der Salon- und Schreibkultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts an, vgl. Dorothea Schlegel (BA 12/90) und Rahel Varnhagen (10/94). Johanna Schopenhauer (1766-1838), früh verwitwet und vermögend, konnte mit der Gründung eines bürgerlichen Salons im Weimar der Goethezeit ein ihren Talenten und Neigungen gemäßes Leben führen. Als viel gelesene Reise- und Romanschriftstellerin - die Werke werden hier vorgestellt - wurde sie von Zeitgenossen beachtet und anerkannt. C. Stern nähert sich dieser Frau behutsam aus der Perspektive der heutigen Betrachterin. Ihre Erzählhaltung ist nicht unkritisch, doch es dominiert die Anerkennung vor diesem Lebensweg zwischen Selbstverwirklichung und notwendiger Anpassung. Das Buch liest sich sehr flüssig und ist auch als Einstiegslektüre geeignet. Mit Zeittafel, Literaturliste und Register. Die Anschaffung sei auch den Bibliotheken empfohlen, welche die im Ansatz kritischere und zeitgeschichtlich umfassendere Schopenhauerbiografie von U. Bergmann (BA 9/02) erwarben. (2 S)
Personen: Stern, Carola
LIT 222 SCHOP
Stern, Carola:
Alles, was ich in der Welt verlange : das Leben der Johanna Schopenhauer / Carola Stern. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2003. - 318 S. : Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-462-03319-9 fest geb. : EUR 19.90
LIT 222 SCHOP - Sachlit. Erw