Brussig, Thomas
Am kürzeren Ende der Sonnenallee
sch. Lit.Erw


Rezension

Dem Ost-Berliner ist nach einem grotesk-komischen und etwas verstiegenen Erzähldebüt ("Helden wie wir": BA 12/95) ein heiterer, amüsanter und farbig erzählter Roman gelungen, der vom Heranwachsen in der DDR im Schatten der Mauer erzählt und dabei die Lebensbedingungen der Vor-Wende-Jahre zugleich nostalgisch verklärt und ironisch attackiert. Er geht um Schulzwänge und Protestverhalten, um West-Musik und Ost-Rituale, um Freundschaft und vor allem um die erste große Liebe, die immer etwas von einem Wunder hat. Brussig gelingen plastische, einprägsame Figuren und abgründig-komische Situationen, an denen die Absurdität der Teilung schlagartig deutlich wird. Für den "West-Leser" dürften allerdings manche Anspielungen und die auf sie aufbauenden ironischen Pointen kaum verständlich sein (was z.B. ist ein "ABV", eine "AWO" usw.). Der episodenreiche und bereits verfilmte Roman dürfte aber keineswegs nur in den neuen Bundesländern mit Vergnügen und Gewinn gelesen werden. Breit empfohlen.

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Personen: Brussig, Thomas

Schlagwörter: BELLETRIST DEUTSCHLAN Geschichte 2134 Berlin Jugend Berlin Ost Lebensgefühl Teilung

BRUS

Brussig, Thomas:
Am kürzeren Ende der Sonnenallee / Thomas Brussig. - Berlin : Verl. Volk & Welt, 1999. - 156 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-353-01168-8 fest geb. : 28,00 + F

Zugangsnummer: 80600027162
BRUS - sch. Lit.Erw