Rezension
Nach der autobiografischen Schilderung ihrer Klosterjahre ("Was in zwei Koffer passt", BA 4/07) widmet sich Veronika Peters in ihrem Roman - der wohl in Teilen gewisse Parallelen zu ihrem Leben aufweist - der Geschichte einer zerbrochenen Familie. Die Gewalt und die Alkoholabhängigkeit des Vaters prägen das Leben von Marta, ihren Schwestern und der Mutter noch Jahre, nachdem sie ihm auf unterschiedlichen Wegen entkommen sind. Marta bricht den Kontakt zur Familie komplett ab, flüchtet sich in Mythen und Geschichten Afrikas. Der Mutter gelingt schließlich die Trennung, sie stürzt sich in Arbeit und macht eine märchenhafte Karriere. Die älteste Tochter bringt räumliche Distanz zwischen sich und den Vater. Nur die jüngste Tochter versucht, zwischen den Familienmitgliedern zu vermitteln. Doch eine Verarbeitung der Vergangenheit ist schwierig, zu tief sitzen Wut, Schmerz, Angst und Sprachlosigkeit. Ein gut aufgebauter Roman, dessen Frauenfiguren psychologisch nachvollziehbar leiden und handeln. Könnte wieder ein Bestseller werden (Hörbuch in dieser Nr.). Nicht nur deshalb gern empfohlen.
Personen: Peters, Veronika
PETE
Peters, Veronika:
An Paris hat niemand gedacht : Roman / Veronika Peters. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - München : Goldmann, 2009. - 269 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-442-31167-5 fest geb. : EUR 19.95
PETE - sch. Lit.Erw