Rezension
Mit "Karambolagen" (BA 2/03) hatte der bekannte Literaturkritiker und nicht unumstrittene Romancier ("Betrug": BA 12/01) bereits einen Band mit Erinnerungen vorgelegt, der sich auf Begegnungen mit prominenten Zeitgenossen und Weggefährten Karaseks konzentrierte. "Auf der Flucht" greift weiter aus und rekapituliert alle wichtigen Lebensetappen des 1934 geborenen Literaturkritikers: Kindheit und Vertreibung, Jugendjahre in der DDR und Studium in Tübingen, dann seine Karriere als Kulturjournalist ("Spiegel", "Zeit") und die 12 Jahre als Mitstreiter Marcel Reich-Ranickis im "Literarischen Quartett" ("eine schöne, aufregende Zeit"). Karasek schreibt farbig und amüsant, oft detailgenau und witzig in der Formulierung, zuweilen aber auch zu weitschweifig und klischeehaft. Sicherlich nicht der große Wurf wie die Memoiren seines Kritiker-Kollegen Reich-Ranicki ("Mein Leben": BA 11/99), aber ein sympathisch ehrlicher und trotz seiner Längen anregend zu lesender Erinnerungsband eines prominenten Zeitgenossen. Entsprechend breite Empfehlung. (2)
Personen: Karasek, Hellmuth
LIT 27 KAR
Karasek, Hellmuth:
Auf der Flucht : Erinnerungen / Hellmuth Karasek. - 3. Aufl. - Berlin : Ullstein, 2004. - 526 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-550-07585-8 fest geb. : EUR 24.00
LIT 27 KAR - Sachlit. Erw