Rezension
In den späten 1950er-Jahren wurden auf der Galapagos-Insel Pinta ein Ziegenbock und 2 Geißen ausgesetzt. Innerhalb von nur 15 Jahren war die Ziegenpopulation auf 30.000 Tiere angeschwollen, die den Regenwald in eine Graswüste verwandelten. In den späten 1930er-Jahren wurden auf dem Territorium der Auka-Indianer Erdölvorkommen entdeckt. Einige Jahrzehnte später war die Auka-Kultur vollständig vernichtet. Im Verlauf der Erdgeschichte ist es 5-mal zu ungeheuren Katastrophen gekommen, denen ein Großteil der Flora und Fauna zum Opfer fiel. Mit dem Aufstieg des Homo sapiens hat ein neues Massensterben begonnen. Franz Wuketits (zuletzt BA 12/03) arbeitet präzise heraus, dass die Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten in jüngster Zeit dramatisch zugenommen hat. Und er macht deutlich, dass die Zerstörung von Ökosystemen eng mit der Vernichtung von Völkern und Sprachen zusammenhängt. Sein Fazit: Die Bewahrung der Vielfalt ist die Grundbedingung für jede weitere biologische und kulturelle Evolution. Einer der aufschlussreichsten Beiträge zur aktuellen Ökologie-Debatte, dazu leicht verständlich geschrieben. (1)
Personen: Wuketits, Franz M.
BIO 330 W
Wuketits, Franz M.:
Ausgerottet - ausgestorben : über den Untergang von Arten, Völkern und Sprachen / Franz M. Wuketits. - Stuttgart [u.a.] : Hirzel, 2003. - 239 S. : Ill., Kt. ; 22 cm
ISBN 978-3-7776-1259-1 fest geb. : EUR 22.00
BIO 330 W - Sachlit. Erw