Rezension
Zu den Eigenschaften, die man der Britin Green (vgl. zuletzt "West End Girls": BA 6/02) nicht vorwerfen kann, gehören Faulheit und Unbegabtheit. "Babyville" steht in einer Reihe pfiffiger Romane der Autorin auf der Höhe gesellschaftlicher Gegenwartsthemen, ist bisweilen amüsant und gibt sich solide in Struktur und Form. Omnipräsent ist hier das so genannte Ticken der biologischen Uhr, wenn wir Julia (verzweifelter Kinderwunsch), Maeve (ungewollte Schwangerschaft) und Samantha (junge Mutter mit Perfektionswahn) kennen lernen. Green scheut sich allerdings nicht, diese 3 modernen Frauen durch den seichten Erfahrungsschatz längst verbriefter Binsenweisheiten zu schicken, und sie macht uns mit der fortgesetzten Harmlosigkeit ihres Plots argwöhnisch: Man darf schon Kalkül wittern, wenn ein Roman zugleich so leinwandtauglich, so nahtlos kompatibel zu den Beständen kleiner, mittlerer und großer Bibliotheken und so für's Urlaubsgepäck von Frauen mit Sehnsucht nach einfachen Problemlösungen geschrieben ist.
Personen: Green, Jane
GREE
Green, Jane:
Babyville : Roman / Jane Green. - München : Heyne, 2003. - 383 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Babyville
ISBN 978-3-453-87483-1 fest geb. : EUR 20.00
Zugangsnummer: 65904001804
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