Rezension
1617, kurz vor Ausbruch des 30-jährigen Krieges, Zeit der Alchemie und des Aberglaubens: In Bayern kehrt die junge Witwe Marie von Langenau auf das Gut ihres älteren Bruders zurück. Dort lebt auch ihr geliebter Oheim, der geheimnisvolle Experimente betreibt und im Besitz einer Marmortafel ist, eine kostbare Scagliola-Arbeit mit rätselhafter Symbolik. Sie ist Teil eines Quartetts, und ihr Geheimnis lässt sich nur im Zusammenspiel lösen. Nicht nur der Landesherr will die Tafeln in seinen Besitz bringen. In Prag wurde schon ein gelehrter Alchemist ermordet, der die dazugehörigen Kupferstiche besaß. Es wird gefährlich. Marie, um die mehrere Männer werben, weiß nicht, wem sie vertrauen kann. Auch der unfreiwillige Klosteraufenthalt bietet der mutigen Frau ihrer Zeit keinen Schutz. In der spannenden Romanhandlung verknüpft die Autorin (auch Kunstwissenschaftlerin, zuletzt "Die Lautenspielerin", BA 11/10) wieder Historisches und Fiktives - Gesellschaft, Intrige, Liebe und vor allem die faktenreich geschilderte außergewöhnliche Kunst zu einem überzeugenden Sittengemälde (mit Nachwort).
Personen: Wilken, Constanze
WILK
Wilken, Constanze:
Blut und Kupfer : historischer Roman / Constanze Wilken. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - München : Goldmann, 2012. - 511 S. ; 19 cm. - (Goldmann ; 47634)
ISBN 978-3-442-47634-3 kt. : EUR 9.99
WILK - sch. Lit.Erw