Rezension
Unbekannte Leser veröffentlichen in der "U-Bahn-Zeitung" in Wien Fotos von Verkehrsunfällen, die bewusst provoziert wurden. Auch ein schwerer Motorradunfall ist anonym abgelichtet. Die beiden Inspektoren Kajetan Vogel und Alfons Walz gehen der Sache auf den Grund. Im Krankenhaus treffen sie auf den serbischen Krankenpfleger Bojan, der am nächsten Tag tot in seiner Wohnung liegt. Er soll illegale Schönheitsoperationen durchgeführt haben. Geschickt fädelt der Cellist, Wahlwiener und Sachbuch-Autor Schöttle (s. auch "Götter im Frack", ID-G 9/01) in seinem 1. Krimi verschiedene Fährten ein und kommt nicht nur sozialkritisch, sondern mit dem typischen Wiener Charme daher. Der Krimi lebt von den humorvollen Dialogen der beiden Kommissare, der aufreizenden Wiener Musikszene und dem Schönheitswahn der erlauchten Damenwelt. Den Damen sind auch die beiden Ermittler sehr zugeneigt, einzig die neu erstandene Hündin Emily läuft diesen den Rang ab. Sprachlich brillant, süffisant und süchtig machend, breit empfohlen.
Personen: Schöttle, Rupert
SCHÖTT
Schöttle, Rupert:
Damenschneider : Kriminalroman ; [ein Wien-Krimi] / Rupert Schöttle. - 1. Aufl. - Meßkirch : Gmeiner, 2011. - 275 S. ; 20 cm. - (Gmeiner Original)
ISBN 978-3-8392-1177-9 kt. : EUR 9.90
SCHÖTT - sch. Lit.Erw