Rezension
Die junge Norwegerin Lisbet verliebte sich Hals über Kopf in Heinz, der 1941 als deutscher Soldat nach Norwegen kam. Ihre Liebe zerriss, als Heinz an die Ostfront versetzt wurde. Lisbet, schwanger, bekam den Hass ihrer Landsleute zu spüren, wurde als "Deutschenmädchen" beschimpft. Sie und ihre Freundin Oda fliehen zum Entbinden nach Hurdal Verk. Ein tragisches Leben erwartet die "Deutschenkinder" und ihre Mütter in den Fängen des Lebensborn-Vereins, der die Rasse- und Bevölkerungspolitik der NS-Ideologen förderte. Linda Winterberg (Pseudonym für Nicole Steyer, zuletzt hier besprochen: "Der Fluch der Sommervögel", ID-A 31/15) hat eine beeindruckende und lange nachwirkende Geschichte geschrieben, die von der Besatzungszeit der Deutschen in Norwegen während des Zweiten Weltkriegs mit tatsächlich ca. 12.000 "Deutschenkindern" handelt. Ein 2. Strang ist die Jetztzeit um 2004 und die fatalen Folgen des Rassenwahns. Der Erzählton ist sehr persönlich und berührend, die Personen entwickeln sich spannend und sind fein ausgearbeitet. Ein durch und durch lesens- und empfehlenswertes Buch.
Serie / Reihe: atb
Personen: Winterberg, Linda
Standort: SL
WINT
Winterberg, Linda:
¬Das¬ Haus der verlorenen Kinder : Roman / Linda Winterberg. - Originalausgabe. - Berlin : Aufbau taschenbuch, 2016. - 510 Seiten ; 21 cm. - (atb ; 3220)
ISBN 978-3-7466-3220-9 kt. : EUR 12.99
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