Rezension
Kann es zu viel Camilleri geben? Brauchen wir ihn täglich? Ja doch und im Gegenteil: Durch häufige, ja tägliche aufmerksame Lektüre Camilleris geübt, hat sich der geneigte Leser die nötige Lesekompetenz im Umgang mit Texten erworben, um in diesem neuen Romantest erfolgreich zu punkten. Hier wird der Leser nämlich selbst zum Commissario, der anstelle eines solchen Hauptamtlichen 1 + 1 zusammenzählen muss, um das Spiel des großen Stühlerückens zu verstehen. Zu Beginn dieses durchaus aktuellen Sizilienkrimis sind da eine Reihe von "Spielfiguren" aus Medien, Politik, Justiz und Hochfinanz, verknüpft über Mittelsmänner und -frauen. Zum Ende ein paar andere und ein paar weniger, die mitmischen können. Ins Netz gehen nämlich immer nur die langsamen Fische, die wendigen entkommen, und immer nach dem alten Prinzip: Tu ich was für dich, tust du ... Kein Montalbano - der Leser kann am Ende selbst das Spiel der Mafia enträtseln. Gekonnte Unterhaltung, die Spaß macht (s. auch das Hörbuch in dieser Nr.). Für alle Bibliotheken empfohlen.
Personen: Camilleri, Andrea
CAMI
Camilleri, Andrea:
¬Das¬ Netz der großen Fische : Roman / Andrea Camilleri. - Köln : Lübbe, 2011. - 218 S. ; 21 cm. - (Lübbe-Hardcover)
Einheitssacht.: ¬La¬ rizzagliata
ISBN 978-3-7857-2418-7 fest geb. : EUR 19.99
Zugangsnummer: 65911030292
CAMI - sch. Lit.Erw