Rezension
Cornelia Brandini, Zeitzeugin des Massakers an italienischen Juden 1943 in Meina am Lago Maggiore, will kurz vor ihrem Tod mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit. Sie nimmt Kontakt auf mit dem italienisch-stämmigen Maler Frank Veronese, der durch seine zeitkritischen Bilder bekannt geworden ist. Er soll das Tagebuch veröffentlichen, damit die Schuld der damals Beteiligten, die nie verurteilt wurden, endlich zur Sprache kommt. Dass sie mit diesem Auftrag Veronese und seinen väterlichen Freund, den Schriftsteller Giorgio Zevi, selbst Auschwitz-Überlebender, der seine Erlebnisse in zahlreichen Büchern verarbeitet hat, in große Gefahr bringt, da die Nachfahren der Täter die Veröffentlichung mit allen Mitteln verhindern wollen, wird Signora Brandini zu spät bewusst. Pisani, die mit ihren Ogden-Romanen hierzulande bekannt wurde (vgl. zuletzt "Stille Elite": BA 12/04) macht mit diesem hochaktuellen Thriller den heutigen Neofaschismus in Italien zum Thema. Breit empfohlen.
Personen: Pisani, Liaty
PISA
Pisani, Liaty:
¬Das¬ Tagebuch der Signora : Roman / Liaty Pisani. - Zürich : Diogenes, 2007. - 276 S. ; 19 cm
Einheitssacht.: Soluzione vitale
ISBN 978-3-257-06578-7 fest geb. : EUR 19.90
Zugangsnummer: 65907022920
PISA - sch. Lit.Erw