Rezension
Mit "Es gibt mehr zwischen Leben und Tod, als wir von hier aus sehen können" schließt Nina Georges Roman über 46 Tage auf der Intensivstation, der die poetische Kraft, die Intensität hat, die ich in "Das Lavendelzimmer" (ID-G 23/13) nicht finden konnte. Kriegsreporter Henri war ein Fliehender, "der nicht halten kann, was er liebt". Nun, im Koma nach einem Unfall, sortieren und deuten sich Erinnerungen in seinen Träumen in der "Dazwischenwelt", einzig erspürt von seinem Sohn Sam, der seinen Vater zuvor nicht kannte. Der 13-jährige Synästhetiker erträumt sich neue Gewissheiten, ebenso Eddie, die erst jetzt die Maskierungen der Gefühle ihres früheren Geliebten Henri entdeckt und ihre eigene Geschichte verstehen lernt. Dem suggestiven Sog dieser ergreifenden, entgrenzenden Geschichte um das, was der Verlust von Liebsten in uns verändert, um Erinnerungen, Verbundenheit, Vaterliebe, um verzweifelte Bemühungen, zurückzufinden, umzukehren in ein Leben, das gelingt, um das Bewusstwerden von Unumkehrbarkeit der Zeit und des Erlebens, lässt sich kaum entziehen (Hörbuch s. ID-A 13/16). Das hat Bestsellerqualität.
Personen: George, Nina
Standort: SL
GEOR
George, Nina:
¬Das¬ Traumbuch : Roman / Nina George. - Originalausg. - München : Knaur, 2016. - 410 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-426-65385-2 fest geb. : EUR 16.99
GEOR - sch. Lit.Erw