Rezension
Paris 1936. Dem Tod des Vaters folgt für die Familie Sauvelle der soziale Abstieg. Das Unglück scheint gebannt, als die Mutter in der Normandie eine Stelle als Haushälterin bei einem Spielzeugfabrikanten annimmt. Die Dienstwohnung ist ein Traum und die Tochter Irene verliebt sich in den Fischersohn Ismael. Doch dann kommt Irenes Freundin auf mysteriöse Weise ums Leben und es wird eine dunkle Macht entfesselt, die den Protagonisten nach dem Leben trachtet. - Der Erfolg eines Autors heiligt auch Rückgriffe: "Der dunkle Wächter" erschien in Spanien bereits 1995 und die Nähe zum "Der Fürst des Nebels" (BA 8/96) ist deutlich. Deutlich ist auch, warum der Roman bisher nicht übersetzt wurde. Vor allem im Finale bemüht Zafón abgedroschene Klischees, er bedient sich bei ETA Hoffmann und dem Doppelgängermotiv. Er beschwört verkaufte Herzen oder Seelen, aber wirklich rund wird das Ganze nicht. Da hilft weder die historische Klammer, noch das kitschige Liebesversprechen der Protagonisten. Freilich wird vor allem im 1. Teil schön und spannend erzählt und heiß erwartet wird dieser neue/alte Zafón mit Sicherheit.
Personen: Ruiz Zafón, Carlos
RUIZ
Ruiz Zafón, Carlos:
¬Der¬ dunkle Wächter : Roman / Carlos Ruiz Zafón. - Frankfurt am Main : FJB, 2009. - 343 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: ¬Las¬ luces de septiembre
ISBN 978-3-596-85388-5 fest geb. : EUR 17.95
Zugangsnummer: 65909020818
RUIZ - Jugendroman