Rezension
Nach dem Mantel- und Degenroman "Tulpenfieber" (BA 3/09) wechselt Freund im 2. Band sowohl das Zeitalter als auch den Schauplatz. Statt Amsterdam nun ein winziges Gehöft in den Bergen, wo ein aufgeklärter Graf sich den vergleichenden Naturwissenschaften verschrieben hat und mit dem Scholastiker Pater Bram Streitgespräche über die Schöpfung pflegt. Beide Bände verbindet der schwarze Garfunkel, ein offenbar außerirdischer Edelstein, der vom Grafen als Beweis einer nicht göttlichen Weltenschöpfung erworben wurde. Das Eintreffen des schwarzen Karfunkels jedoch beendet den beschaulichen Frieden in dem idyllischen Bergtal. Bei einer Geisterbeschwörung entfesseln der Hausknecht und der 12-jährige Protagonist Anderl den Höllenfürsten Ariel, der den schwarzen Karfunkel in seinen Besitz bringen will. Auch als der Knecht und der Graf dem Wahnsinn verfallen, verweigert Anderl die Herausgabe. Aus dem scheinbaren Gruselroman entwickelt Freund eine Kriminalhandlung, die sich der Gottesfurcht und des Aberglaubens der Protagonisten bedient und zugleich überzeugend den Aufbruch in das Zeitalter der Vernunft beschreibt.
Serie / Reihe: ¬Der¬ schwarze Karfunkel
Personen: Freund, Wieland
FRE
Freund, Wieland:
¬Der¬ Geist von Zweiseelen / Wieland Freund. - Orig.-Ausg. - Weinheim [u.a.] : Beltz & Gelberg, 2010. - 146 S. ; 22 cm. - (¬Der¬ schwarze Karfunkel / Wieland Freund ; 2)
ISBN 978-3-407-79969-2 fest geb. : EUR 12.95
Fre - SLK0 - SLK3