Rezension
Heinrich VII., 1308 zum römisch-deutschen König gewählt, brach 1310 zu einem Italienzug auf. Er wollte, wie mit Papst Clemens V. vereinbart, am 2. Februar 1312 zum Kaiser gekrönt werden. Der Mittelalterhistoriker Pauler beschreibt aus der Perspektive des königlichen Beichtvaters Bischof Nikolaus den blutreichen Kriegszug, die damit verbundenen diplomatischen Winkelzüge, die mordreichen Intrigen in den italienischen Städten und deren glanzvolle Kultur. Seinem Tagebuch vertraut der Geistliche auch seine Affäre mit der außergewöhnlichen Benedetta an, einer Frau, die ihr Schicksal in die eigenen Hände genommen hat und nach einer Liebschaft mit dem Papst den Beinamen "Papessa" führt. Entstanden ist ein spannungsreiches Sittengemälde aus dem Italien des frühen 14. Jahrhunderts. Pauler wählte den historischen Roman als Darstellungsform, weil die Quellen eine sichere Rekonstruktion der damaligen Geschehnisse nicht zulassen. Lesenswert.
Personen: Pauler, Roland
PAUL
Pauler, Roland:
¬Der Kaiser und die Papessa : historischer Roman / Roland Pauler. - Düsseldorf : Artemis & Winkler, 1999. - 302 S.
ISBN 978-3-538-07085-1 fest geb. : 44,00 + f
PAUL - sch. Lit.Erw