Rezension
Ihr großes Herz für Außenseiter hat die französische Autorin schon mit ihrem erfolgreich verfilmten Buch "Das Labyrinth der Wörter" (BA 5/10) bewiesen. Auch der neue Roman bricht eine Lanze für die am Rande der Gesellschaft Stehenden. Die androgyne Alex (30) zieht von Ort zu Ort, von Job zu Job. Nun arbeitet sie auf einer Hühnerfarm und mietet ein Zimmer. Dort trifft sie auf den schwerbehinderten und missgestalteten Gérard, der im Haus seines Bruders wie ein Haustier gehalten wird. An ihren freien Tagen nimmt Alex sich seiner an, geht mit ihm spazieren und lernt so Olivier und Cédric kennen. Sie alle leiden unter Verlusten, Lieblosigkeit, mangelnder Lebensperspektive. Da hat Alex die Idee, einen gemeinsamen Ausflug zu unternehmen, der zum Wendepunkt im Leben des ungleichen Quartetts wird. Roger versteht es erneut, das Leid, die Ecken und Kanten, aber auch das Liebenswerte ihrer Figuren mitfühlend und überzeugend zu schildern und ihre Leser bis zum (fast zu) guten Schluss zu fesseln. Sehr gern für alle Bibliotheken empfohlen (vgl. auch das Hörbuch in dieser Nr.).
Personen: Roger, Marie-Sabine
ROGE
Roger, Marie-Sabine:
¬Der¬ Poet der kleinen Dinge : Roman / Marie-Sabine Roger. - 1. Aufl. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2011. - 238 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: Vivement l'avenir
ISBN 978-3-455-40095-3 fest geb. : EUR 18.99
ROGE - sch. Lit.Erw