Rezension
Die Krankenschwester Nadine findet einen verwirrten jungen Mann am Strand, der nicht spricht, aber zur Verwunderung aller meisterhaft Klavier spielt. Ärzte, Pflegepersonal und Bewohner versammeln sich bald täglich im Wintergarten, um seinem Spiel zuzuhören. In Briefen berichtet der leitende Psychiater seinem Vorgänger von diesem ungewöhnlichen Fall und von der Wirkung seines Spiels auf sich selbst und auf seine Patienten, die teilweise auch selbst zu Wort kommen. Da ist beispielsweise Mrs. Doyle, eine Patientin, die im Wahn ihren Sohn getötet hat und sich unter dem Eindruck der Musik mit ihren Erinnerungen auseinandersetzen kann, ebenso der Auschwitz-Überlebende Rosenthal. Seine Geschichte zählt zu den besonders berührenden Momenten dieses auch sprachlich überzeugenden Romans, der die therapeutische Wirkung von Musik eindrucksvoll thematisiert. Die Geschichte des "Piano Man", jenes orientierungslos herumirrenden stummen Mannes, der 2005 an der englischen Küste aufgegriffen wurde, diente Capriolo (zuletzt ID-G 37/95) als Inspiration für ihren Roman. Schon kleineren Beständen empfohlen.
Serie / Reihe: Edition Elke Heidenreich
Personen: Capriolo, Paola
CAPR
Capriolo, Paola:
¬Der¬ stumme Pianist : Roman / Paola Capriolo. - Dt. Erstausg., 1. Aufl. - München : Bertelsmann, 2011. - 206 S. ; 22 cm. - (Edition Elke Heidenreich)
Einheitssacht.: ¬Il¬ pianista muto
ISBN 978-3-570-58016-5 fest geb. : EUR 19.99
Zugangsnummer: 65912001057
CAPR - sch. Lit.Erw