McGuinness, Patrick
Die Abschaffung des Zufalls Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Was für ein Debüt! Der Lyriker und Journalist McGuinness (43) hat die Langform des Erzählens für sich entdeckt, und jeder, der sich auf diesen umwerfenden, in allen Teilen überzeugenden Roman (brillante Übersetzungsleistung: Henning Ahrens) einlässt, ist für die Dauer der Lektüre "tot" für seine Umwelt. Wenn man schließlich widerstrebend von den Seiten aufblickt, finden die Gedanken zurück vom Zerfall des Ceausescu-Regimes, vom maroden Charme des Bukarest der 1980er-Jahre, von heiklen Vater-Sohn-Momenten am Rande eines Krebstodes. McGuinness, der hier Erinnerungen an seine Zeit in Bukarest verarbeitet, schreibt sprachgewaltig große Zeitgeschichte, und hat die Geduld, sich weit zu den kleinen Leben herunterzubeugen. Er gibt uns einen namenlosen, jungen Ich-Erzähler, den es unter fragwürdigen Umständen an die Uni in Bukarest verschlägt. Wie er dort Schützenhilfe von 2 ungleichen Mentoren bekommt, sich in die falsche Frau verliebt und in den perversen Mahlstrom der untergehenden Diktatur gerissen wird, erinnert im Ton an große Autoren wie Artur Becker oder Martin von Arndt. Überall empfohlen!


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Personen: McGuinness, Patrick

Schlagwörter: belletristische Darstellung Gesellschaft Kommunismus Bukarest Wandel

MACG

McGuinness, Patrick:
¬Die¬ Abschaffung des Zufalls : Roman / Patrick McGuinness. - Wien : Zsolnay, 2012. - 444 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: ¬The¬ last hundred days . - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-552-05580-3 fest geb. : EUR 21.90

Zugangsnummer: 65912035629
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