Rezension
Der 2. Roman der promovierten Judaistin Ruth Berger (vgl. BA 7/03) führt uns in die Welt der jungen jüdischen Witwe Blume, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts in einer südpolnischen Kleinstadt eine Druckerei betreibt. Blume will wieder heiraten. Ihre Wahl fällt auf Nate Deutsch, den Strumpfwirker, einem armen, ungebildeten Mann. Ihr Vater rät ihr ab, wurde Nate doch vor Jahren des Mordes am Sohn eines kabbalistischen Meisters bezichtigt. Doch Blume fühlt sich zu Nate hingezogen. Sie will beweisen, dass er unschuldig ist und versucht, die Ereignisse des Tages, an dem der Mord passierte, zu rekonstruieren. Sie erfährt, das Nate selbst ein Gelehrter war, der engste Vertraute des Meisters. Und das es Streit gab zwischen Nate und dem Sohn des Meisters, bevor jener erschlagen aufgefunden wurde. Alles deutet darauf hin, dass tatsächlich Nate die Tat begangen hat. Bis Blume eine Entdeckung macht, die alles in einem neuen Licht erscheinen lässt. Ein spannend geschriebenes, niveauvolles Buch, in dem, verpackt in einen Kriminalfall, viel Interessantes über das damalige jüdische Leben zu erfahren ist.
Serie / Reihe: Rowohlt-Paperback
Personen: Berger, Ruth
BERG
Berger, Ruth:
¬Die¬ Druckerin : historischer Roman / Ruth Berger. - Orig.-Ausg. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt-Taschenbuch-Verl., 2003. - 443 S. ; 21 cm. - (Rowohlt-Paperback)
ISBN 978-3-499-23303-6 kt. : EUR 12.00
BERG - sch. Lit.Erw