Tranströmer, Tomas
Die Erinnerungen sehen mich
Sachlit. Erw


Rezension

Mit der Bildkraft und Feinsinnigkeit eines Lyrikers lässt Tomas Tranströmer in dem schmalen Band existentielle Kindheits- und Jugenderfahrungen von hoher Intensität aufleuchten. Er erzählt unsentimental und präzise von Menschen, Orten und Erlebnissen, die ihn in den ersten Jahren seines Lebens in besonderer Weise berührt haben. Auch der Bibliothek neben der Badeanstalt, die sich sinnlich wie emotional tief in sein Gedächtnis eingeprägt hat, widmet er ein ganzes Kapitel: "Der Tempel der Gesundheit und der Bücher waren Nachbarn, das war ein beschwingendes Gefühl." Wenn er beschreibt, wie sein Großvater ihn an der Haustür empfing, nachdem er als kleiner Junge in der großen Stadt verloren gegangen war, benennt er mit den wenigen Worten "alles war Geborgenheit und Natürlichkeit" genau das, was ihm in dieser Situation jenen Halt bot, den er in seinem Leben immer wieder zu erringen suchte. Unaufdringlich und poetisch, aber gerade deshalb so dicht und glaubwürdig, teilen sich dem Lesenden die Empfindungen und Gedanken des Heranwachsenden mit und schenken der Vorstellung anrührende und kraftvolle Bilder, die man nicht so schnell wieder vergisst. Auch als Unterrichtslektüre für Jugendliche geeignet. Breite Empfehlung für alle Büchereien!


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Serie / Reihe: Edition Akzente

Personen: Tranströmer, Tomas

Schlagwörter: Schweden Literatur Biographie / Historische Persönlichkeiten / Einz. Pers. Nobelpreisträger

LIT 356 TRA

Tranströmer, Tomas:
¬Die¬ Erinnerungen sehen mich / Tomas Tranströmer. - [Neuausg.]. - München [u.a.] : Hanser, 2011. - 77 S. : Ill. ; 20 cm. - (Edition Akzente). - Aus dem Schwed. übers.
ISBN 978-3-446-19670-4 kt. : EUR 11.90

Zugangsnummer: 65911033127
LIT 356 TRA - Sachlit. Erw