Rezension
Frauen waren von Anfang an Hitlers treue Helferinnen und Gönnerinnen. Seine engsten Mitarbeiter samt Partnerinnen bildeten einen hermetisch abgeschlossenen, exklusiven Hofstaat, über den wenig nach außen drang. Hätten sich aller Beziehungen nicht im Zentrum des NS-Regimes abgespielt, würden Banalität und mediokres Pathos ihrer Entwicklung und Lebenspraxis wohl kaum jemanden interessieren. So aber repräsentieren und beleuchten Prunk und Protz im Hause Göring, Mythen um Geli Raubals Selbstmord, die schillernde Figur der Magda Goebbels wie die schattenhafte der Eva Braun, die Borniertheit Gertrud Scholtz-Klinks, Leni Riefenstahls und Henriette von Schirachs ein martialisches Herrschaftssystem labiler, eitler Emporkömmlinge. Einig im Personenkult um Adolf Hitler und der skrupellosen Durchsetzung eines feudalen Lebensstils. Gerade durch seine dokumentarische Genauigkeit, die weder verharmlost noch denunziert, beweist der Titel die erschreckende "Banalität des Bösen". (2)
Personen: Sigmund, Anna Maria
GESCH 438 S
Sigmund, Anna Maria:
¬Die Frauen der Nazis / Anna Maria Siegmund. - Wien : Ueberreuter, 1998. - 240 S. : Ill.
ISBN 978-3-8000-3699-8 fest geb. : 39,80 + f
GESCH 438 S - Sachlit. Erw