Rezension
Auf dem Höhepunkt nationalsozialistischer Buchzensur verdingt sich Karl ì
Konrad Koreander als Hüter einer Sammlung verbotener und ì
ungeschriebener Werke, die sich als Tor zu Phantásien entpuppt. Statt ì
beschaulicher Ordnungsarbeit wird er mit mysteriösem Buchdiebstahl ì
konfrontiert. Der Verlust nährt ein schwarzes Vakuum, das nicht allein ì
geistigen Reichtum, sondern auch ganz Phantásien zu verschlingen droht: ì
In einer 7-tägigen Rettungsaktion, die in der realen Welt 7 Jahren ì
entspricht (1938-1945), bezwingt der zunächst zögerliche Held Wesen und ì
Gefahren aller Art, um schließlich von der kindlichen Kaiserin als ì
Meisterbibliothekar bestätigt zu werden. Souverän und einfallsreich ì
liefert Isau einen würdigen Prolog zur "Unendlichen Geschichte". Die ì
Jugend von Koreander bettet sich dabei unaufdringlich in deutsche ì
Geschichte. Das Bestreben des Verlags, Endes Phantásien neu zu beleben ì
(s. dazu auch Ulrike Schweikert in dieser Nr.), ist wesentlich besser ì
gelungen, als die verkappte Momo-Adaption "Pala und die seltsame ì
Verflüchtigung der Worte" (BA 1/03). Bei Erfolg droht Fortsetzung. Sehr ì
empfohlen.
Serie / Reihe: ¬Die¬ Legenden von Phantásien
Personen: Isau, Ralf
LEGE
Isau, Ralf:
¬Die¬ geheime Bibliothek des Thaddäus Tillmann Trutz : Roman / Ralf Isau. - Dt. Erstausg. - München : Droemer, 2003. - 415 S. ; 22 cm. - (¬Die¬ Legenden von Phantásien)
ISBN 978-3-426-19642-7 fest geb. : EUR 18,90
LEGE - sch. Lit.Erw