Rezension
Er ist einer der großen Gelehrten Europas: Umberto Eco. In Jean-Claude Carrière, einem belesenen Drehbuchautor und Theatermann, findet er einen Bruder im Geiste. Beide sind Buchliebhaber und -sammler, beide unterhielten sich viele Stunden. Herausgekommen ist ein großes Buch mit provokantem Titel. Das Duo hüpft durch die Geistes-, Literatur- und Editionsgeschichte, dass es eine wahre Freude ist. So mancher gefallene Satz hat die Wucht eines Aphorismus, z.B.: "Es gibt nichts Vergänglicheres als dauerhafte Datenträger" oder "Der Blöde redet immer zur Unzeit." Beide haben stets hübsche Geschichten parat. E-Book-Fans sollten nach dem Lesen dieses Buches nostalgisch werden. Die beiden Gesprächspartner haben das Ohr am Puls der Zeit, wissen das Internet und moderne Speichermedien durchaus zu schätzen. Sie werfen die Frage auf, ob der Holocaust in Zeiten des Internets möglich gewesen wäre? Am Rande erfahren wir noch, dass es Ecos mittlerweile erfüllter Lebenstraum war, die Bibliothek von Timbuktu aufzusuchen. Unterhaltsam und tief! (1)
Personen: Eco, Umberto Tonnac, Jean-Philippe de
ALLG 610 E
Eco, Umberto:
¬Die¬ große Zukunft des Buches : Gespräche mit Jean-Philippe de Tonnac / Umberto Eco ; Jean-Claude Carrière. - München : Hanser, 2010. - 284 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: N'espérez pas vous débarrasser des livres
ISBN 978-3-446-23577-9 fest geb. : EUR 19.90
Zugangsnummer: 65911020757
ALLG 610 E - Sachlit. Erw