Rezension
Jakob, erfolgreicher Rechtsanwalt aus Berlin, kann in eine renommierte Londoner Anwaltskanzlei eintreten. Kurz zuvor hat er auf einer Szeneparty seine Jugendliebe Isabelle wiedergetroffen. Sie heiraten, Isabelle arbeitet von London aus weiter für ihre Grafikagentur. Tür an Tür neben diesem jungen Wohlstandspaar lebt eine englische Proletarierfamilie, deren Geschichte - nebst der des Drogendealers Jim - parallel erzählt wird. Jakob und Isabelle nehmen teil am angesagten gesellschaftlichen Leben, sind aber unfähig, mit sich allein etwas anzufangen. Völlig teilnahmslos und desinteressiert sind sie nicht einmal in der Lage, dem misshandelten Nachbarskind zu helfen. In "unerbittlicher Ziellosigkeit" lassen sie alles an sich vorübertreiben, handeln kaum. K.Hacker (zuletzt "Eine Art Liebe": BA 1/04) schreibt nüchtern und trocken beobachtend. Die geistigen Habenichtse werden neben die materiellen gestellt. Ihr Roman über gesellschaftliches Elend in unterschiedlichsten Ausprägungen hat eine erschreckende Normalität. Gute Literatur einer Autorin, die breit gelobt wird. Bereits ab mittleren Bibliotheken empfohlen. Jakob, erfolgreicher Rechtsanwalt aus Berlin, kann in eine renommierte Londoner Anwaltskanzlei eintreten. Kurz zuvor hat er auf einer Szeneparty seine Jugendliebe Isabelle wiedergetroffen. Sie heiraten, Isabelle arbeitet von London aus weiter für ihre Grafikagentur. Tür an Tür neben diesem jungen Wohlstandspaar lebt eine englische Proletarierfamilie, deren Geschichte - nebst der des Drogendealers Jim - parallel erzählt wird. Jakob und Isabelle nehmen teil am angesagten gesellschaftlichen Leben, sind aber unfähig, mit sich allein etwas anzufangen. Völlig teilnahmslos und desinteressiert sind sie nicht einmal in der Lage, dem misshandelten Nachbarskind zu helfen. In "unerbittlicher Ziellosigkeit" lassen sie alles an sich vorübertreiben, handeln kaum. K.Hacker (zuletzt "Eine Art Liebe": BA 1/04) schreibt nüchtern und trocken beobachtend. Die geistigen Habenichtse werden neben die materiellen gestellt. Ihr Roman über gesellschaftliches Elend in unterschiedlichsten Ausprägungen hat eine erschreckende Normalität. Gute Literatur einer Autorin, die breit gelobt wird. Bereits ab mittleren Bibliotheken empfohlen.
Personen: Hacker, Katharina
HACK
Hacker, Katharina:
¬Die¬ Habenichtse : Roman / Katharina Hacker. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2006. - 308 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-518-41739-3 fest geb. : EUR 17.80
HACK - sch. Lit.Erw