Rezension
1974 begegnen sich der 22-jährige Simon und die 30-jährige Sylvie zum 1. Mal - an einem Tatort, einer Hütte am Schwarzwälder Feldberg. Sie sind beide Angehörige von Verbrechensopfern, denn durch einen Doppelmord haben sie Vater bzw. Ehemann verloren. Simon erkennt in Sylvie die Liebe seines Lebens, doch sie sieht in ihm eher einen Seelenverwandten und entscheidet sich für seinen besten Freund, den Musiker Manni. Dafür entwickelt sich ein intensiver, verbindender Briefwechsel. Simon gibt jedoch das Warten nicht auf und so vergeht die Zeit, die kurzen und die langen Jahre, die geprägt sind von Ehen, Kindern, Scheidungen und vor allem von Verlusten. Erst nach langer Zeit erhält Simon den entscheidenden Brief, der wieder an ihre 1. Begegnung anknüpft, das Mordrätsel löst und zu einem Wiedersehen führt. Ein in Rückblenden erzählter, intelligent konstruierter Roman Bayers (zuletzt "Vier Arten, die Liebe zu vergessen", ID-A 43/12), der eine Zeitspanne von 40 Jahren umfasst und um eine unerfüllte Liebe und ein Leben voller Verluste kreist. Melancholisch, kurzweilig und unterhaltsam zu lesen.
Personen: Bayer, Thommie
BAYE
Bayer, Thommie:
¬Die¬ kurzen und die langen Jahre : Roman / Thommie Bayer. - München [u.a.] : Piper, 2014. - 202 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-492-05481-2 fest geb. : EUR 17.99
BAYE - sch. Lit.Erw