Rezension
Lina, geboren 1885, die unscheinbare Tochter des Besitzers einer Kesselfabrik in Altena, wird nach des Vaters Tod Diakonisse und 1908 zur Entlastung des Missionars nach Ponape, einer Insel im Stillen Ozean entsandt. Die Menschen lieben sie. Sie hört, sieht, begreift mehr als andere. Ein Paradies? Als sie - kontrolliert und beobachtet auch hier - zurückbeordert werden soll, heiratet der Missionar sie. Im Zwiespalt zwischen kolonialer Macht und kirchlichen Pflichten verrät er einen Eingeborenen, deren Position Lina mutig verteidigt - und am Ende der eigene Mann auch, als es zu Kampf und Gemetzel kommt. Die ungewöhnliche Lebens- und Liebesgeschichte einer ungewöhnlichen Frau, verknüpft mit einem wenig bekannten Kapitel deutscher Kolonialgeschichte. Vorzüglich recherchiert, faszinierend geschrieben (s. auch BA 11/88; 11/94 u.a.). Breit empfohlen.
Personen: Knauss, Sibylle
KNAU
Knauss, Sibylle:
¬Die Missionarin : Roman / Sibylle Knauss. - 1. Aufl. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 1997. - 364 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-455-03866-8 fest geb. : 39,80 + F
KNAU - sch. Lit.Erw