Rezension
Dass Politiker Bücher verfassen, gehört zu ihrer Profilierung. Wenn aber der derzeitige deutsche Außenminister ein Buch von solch gedanklicher Breite und Tiefe vorlegt, ist das ein Glücksfall. Fischer geht es darum, den gegenwärtigen weltpolitischen Rahmen abzustecken, nicht darum, konkreten Handlungsbedarf aufzuzeigen. Es ist Analyse, kein Programm. Für ihn ist das Ende der dualen Weltordnung mit den Ereignissen 1989/90 natürlich kein Ende der Geschichte. Die Staatenwelt hat sich gerade in Europa teilweise neu formiert. Der internationale Terrorismus mit seinem Anschlag am 11.9.2001 hat neue Herausforderungen gebracht. Der Nahe und Mittlere Osten zeigen sich als Gefahrenherd 1. Ordnung. Zentrale Probleme sieht Fischer einmal in den negativen Folgen der Globalisierung und in der Tatsache, dass die USA die einzige Weltmacht darstellen. Damit muss die übrige Welt noch umzugehen lernen. Neue Großmächte wie z.B. China entwickeln sich. Die UNO und die politische Stärkung des Westens insgesamt werden für Fischer als Aufgaben benannt. Das Buch wird höchstes Interesse erfahren. (1)
Personen: Fischer, Joschka
GESCH 318 F
Fischer, Joschka:
¬Die¬ Rückkehr der Geschichte : die Welt nach dem 11. September und die Erneuerung des Westens / Joschka Fischer. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2005. - 303 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-462-03035-8 fest geb. : EUR 19.90
GESCH 318 F - Sachlit. Erw